Vorwort des 1. Vorstands

 

Christian Hauber

 

 

Ein herzliches „Grüaß Gott“, liebe Theaterbesucher aus Nah und Fern!

Freude am Spiel, am Gestalten und an der gemeinsamen künstlerischen Betätigung ist unser Motiv.

Dieser Leitgedanke spiegelt sich in unserem gemeinsamen Hobby oftmals wieder. In meiner erst

relativ kurzen Zeit als Vorsitzender des vor 4 Jahren gegründeten Vereins hab ich feststellen können,

mit welcher Hingabe und Kreativität die Aktiven das Amateurtheater pflegen. Das ist aus meiner

Sicht auch die Grundlage für den Erfolg, mit dem unser Verein in der Großgemeinde und bei unseren

Nachbarn aus Münchsmünster und Umgebung auftritt. Die stetig steigende Zuschauerresonanz unserer

Veranstaltungen bestätigt unsere selbst auferlegte Verpflichtung, heimisches Brauchtum und bayerische

Mundart zu pflegen. Mit dem Stadl-Theater „Da Hochstandsjosef“ und dem Märchen-Theater

„Der Räuber Hotzenplotz“ gelangen uns zwei Volltreffer wobei sich das Märchen zur bislang

erfolgreichsten Theateraufführung in unserem Ort entwickelte. Beide Inszenierungen waren stets vom

Ziel geprägt, dem Gast niveauvolles Theater zu bieten. Auf diesem erfolgreichen Weg wollen wir uns

künstlerisch weiterentwickeln und nichts dem Zufall überlassen. Der Entschluss, den Volkstheater-

Klassiker „Die Widerspenstigen“ von Ludwig Anzengruber auf die Bühne zu bringen, bedeutet für

unseren Verein erneut, einen kollektiven Kraftakt zu vollziehen. Es verwundert daher nicht, dass sich

bislang nur ganz wenige bayerische Amateurbühnen an dieses Stück heranwagten. Neben der Vielzahl

an Mitwirkenden müssen zudem Gstanzl, Couplets und Tänze einstudiert werden.

 

Eine turbulente Wirtshausrauferei und die fast schon in Vergessenheit geratene Tradition des

„Haberfeldtreibens“ geben dem Stück den außergewöhnlichen Charakter, der in so vielen

Anzengruberstücken zu finden ist. Seine Personen zu verkörpern erfordert von den Darstellern

viel Probenzeit und Einfühlungsvermögen. Doch ohne Fleiß, kein.....na, na, ´an Preis woll´ ma koan!

Nur über ihren Besuch und ihren Applaus würden wir uns freuen. Ich hoffe, dass wir mit dem Stück

„Die Widerspenstigen“ ihren Geschmack treffen und wünsche Ihnen, liebe Gäste, eine friedvolle

Vorweihnachtszeit und ein paar schöne und unterhaltsame Stunden in Schwaig.

 

 

VOLKSTHEATER

 

IST NICHT GLEICH

 

VOLKSTHEATER

 

 

Von Spielleiter Günter Schweiger

 

 

Die allseits überzeugende Definition, was Volkstheater ist, steht noch aus. Die einen beziehen Shakespeare,

Lessing und Goethe mit ein. Andere weigern sich, in Achternbusch-Stücken Volkstheater zu sehen.

 

Zum Glück gibt es keinen Diskurs, wenn von Thoma, Ganghofer und Anzengruber die Rede ist. Sie sind die

unangefochtenen Klassiker des Volkstheaters.

 

Mit dem aktuellen Stück „Die Widerspenstigen“ von Ludwig Anzengruber setzen wir die Reihe mit

Volkstheater – Autoren wie Georg Seitz (Pseudonym: Laforet) und Gerhard Loew fort.

 

Mit unserer Interpretation von Volkstheater wollen wir in Zukunft neben dem Märchentheater und dem Stubenspiel,

sowie dem selbst verfassten Programm für unsere Starkbierfeste beste Unterhaltung bieten.

 

Autoren wie Anzengruber, Ganghofer und Thoma oder auch Maximilan Vitus, Julius Pohl oder auch die sehr

bekannte Ulla Kling sind die Richtung, in die wir uns weiterentwickeln wollen.

 

Wir würden uns sehr freuen, wenn unser geschätztes Publikum diesen Weg mitgeht und wir mit dieser Art von

Theateraufführungen eine neue Theater-Kultur in Schwaig, die 1999 seinen Anfang nahm, fortsetzen könnten.

 

Auch in unserem aktuellen Stück ist eine sehr interessante Botschaft versteckt. Im Spielverlauf geht es darum,

wie durch einen drastischen Läuterungsvorgang der gute Kern eines Menschen, den zweifellos ein jeder hat,

die harte Schale sprengt und schließlich alles zu einem guten Ende führt, getreu dem Spruch von Ludwig Anzengruber:

 

„Was im Himmel beschlossen wurde,

dagegen sträubt sich der Mensch vergebens“

 

 

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